Raymond Liew Jin Pin
Orchidee & Lotus Fight Club

In diesem geteilten Abend von Raymond Liew Jin Pin steht die Produktion Orchidee wie eine Overtüre vor seinem anschließenden, ebenfalls neuen Stück Lotus Fight Club. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit traditionellen südostasiatischen Tänzen sowie autobiografischem Material, um die Bewegungen der queeren Diaspora zu erforschen: Gemeinsam mit den Tänzer:innen des Folkwang Tanzstudio geht er der Frage nach, wie man in Beziehung treten und Intimität aufbauen kann. Es entsteht ein flüchtiges Gewebe aus Körpern und Erinnerungen – ein Tanz zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit.
Willkommen im Lotus Fight Club: Wenn die Nacht hereinbricht, verwandeln sich die Bänder des traditionellen chinesischen Bändertanzes in Peitschen – eine Anspielung auf das Sodomiegesetz aus der Kolonialzeit in Malaysia, das noch immer durch Peitschenhiebe vollstreckt wird. Die Choreografie wird durch eine Energie vorangetrieben, der die Tänzer:innen ausgeliefert sind. Sie müssen dem Rhythmus der Bänder folgen – oder sich ihm fügen. Begehren und Unterwerfung, Fantasien von Vergnügen und Bestrafung werden hier, wie in einer Arena als Wettkampfstätte inszeniert. In der Morgendämmerung wandelt sich der Club zu einem Übungsplatz für rebellische Tänze und ein Ritual des Widerstands hält Einzug.
Der Künstler Raymond Liew Jin Pin zeigt 2 Stücke an einem Abend.
Das erste Stück heißt Orchidee.
Das zweite Stück heißt Lotus Fight Club.
Im ersten Stück beschäftigt er sich mit Tänzen aus Südostasien.
Dabei geht es auch um sein eigenes Leben.
Er möchte damit zeigen, wie sich queere Menschen in fremden Ländern bewegen und fühlen.
Zusammen mit Tänzerinnen und Tänzern vom Folkwang Tanzstudio stellt er Fragen:
• Wie kommen Menschen in Kontakt?
• Wie entsteht Nähe?
Im zweiten Stück benutzen die Tänzerinnen und Tänzer Bänder.
Die Bänder sollen Peitschen sein.
Das erinnert an ein altes Gesetz in Malaysia.
Früher wurden Menschen dort mit Peitschen bestraft.
Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich nach dem Rhythmus der Bänder.
Manchmal kämpfen sie auch dagegen an.
In den Tänzen geht es um Gefühle wie Lust und Unterwerfung.
Die Tänze sind auch ein Zeichen von Widerstand.
Beteiligte
Konzept, Choreografie, Leitung, Tanz: Raymond Liew Jin Pin | Co-Choreografie, Tanz: Paula Pau, Lee Mun Wai |
Musik: Jascha Hagen | Kostüm: Catharina Holtgrave | Bühnenbild: Yi-Jou Chuang | Licht, Technische Leitung: Jascha Viehstädt | Outside Eye: Niklaus Bein | Produktionsleitung: Sina Rundel
Orchidee:
Co-Choreografie, Tanz: Mateusz Bogdanowicz, Jennie Boultbee, Chen-Yi Lou, Érika Polifroni Martín, Gabriel Gaudray Donnio, Harrison Rodrigues, Jordan Gigout, Tullia Franci, Tzu-Chun Liou, Yun-Ru Lee | Musik: Andras_2020 | Assistenz: Paula Pau | Kostüm: Catharina Holtgrave
Produktion
Co-Production
Orchidee: Folkwang Tanzstudio
Gefördert durch
Unterstützt durch
Orchidee: PACT Zollverein