Raymond Liew Jin Pin

Orchidee & Lotus Fight Club

© Christian Clarke

In diesem geteilten Abend von Raymond Liew Jin Pin steht die Produktion Orchidee wie eine Overtüre vor seinem anschließenden, ebenfalls neuen Stück Lotus Fight Club. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit traditionellen südostasiatischen Tänzen sowie autobiografischem Material, um die Bewegungen der queeren Diaspora zu erforschen: Gemeinsam mit den Tänzer:innen des Folkwang Tanzstudio geht er der Frage nach, wie man in Beziehung treten und Intimität aufbauen kann. Es entsteht ein flüchtiges Gewebe aus Körpern und Erinnerungen – ein Tanz zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit.

Willkommen im Lotus Fight Club: Wenn die Nacht hereinbricht, verwandeln sich die Bänder des traditionellen chinesischen Bändertanzes in Peitschen – eine Anspielung auf das Sodomiegesetz aus der Kolonialzeit in Malaysia, das noch immer durch Peitschenhiebe vollstreckt wird. Die Choreografie wird durch eine Energie vorangetrieben, der die Tänzer:innen ausgeliefert sind. Sie müssen dem Rhythmus der Bänder folgen – oder sich ihm fügen. Begehren und Unterwerfung, Fantasien von Vergnügen und Bestrafung werden hier, wie in einer Arena als Wettkampfstätte inszeniert. In der Morgendämmerung wandelt sich der Club zu einem Übungsplatz für rebellische Tänze und ein Ritual des Widerstands hält Einzug.

Der Künstler Raymond Liew Jin Pin zeigt 2 Stücke an einem Abend.

Das erste Stück heißt Orchidee.

Das zweite Stück heißt Lotus Fight Club.

Im ersten Stück beschäftigt er sich mit Tänzen aus Südostasien.

Dabei geht es auch um sein eigenes Leben.

Er möchte damit zeigen, wie sich queere Menschen in fremden Ländern bewegen und fühlen.

Zusammen mit Tänzerinnen und Tänzern vom Folkwang Tanzstudio stellt er Fragen:

• Wie kommen Menschen in Kontakt?

• Wie entsteht Nähe?

Im zweiten Stück benutzen die Tänzerinnen und Tänzer Bänder.

Die Bänder sollen Peitschen sein.

Das erinnert an ein altes Gesetz in Malaysia.

Früher wurden Menschen dort mit Peitschen bestraft.

Die Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich nach dem Rhythmus der Bänder.

Manchmal kämpfen sie auch dagegen an.

In den Tänzen geht es um Gefühle wie Lust und Unterwerfung.

Die Tänze sind auch ein Zeichen von Widerstand.

Beteiligte

Lotus Fight Club:
Konzept, Choreografie, Leitung, Tanz: Raymond Liew Jin Pin | Co-Choreografie, Tanz: Paula Pau, Lee Mun Wai |
Musik: Jascha Hagen | Kostüm: Catharina Holtgrave | Bühnenbild: Yi-Jou Chuang | Licht, Technische Leitung: Jascha Viehstädt | Outside Eye: Niklaus Bein | Produktionsleitung: Sina Rundel

Orchidee:
Co-Choreografie, Tanz: Mateusz Bogdanowicz, Jennie Boultbee, Chen-Yi Lou, Érika Polifroni Martín, Gabriel Gaudray Donnio, Harrison Rodrigues, Jordan Gigout, Tullia Franci, Tzu-Chun Liou, Yun-Ru Lee | Musik: Andras_2020 | Assistenz: Paula Pau | Kostüm: Catharina Holtgrave

Produktion

Raymond Liew Jin Pin

Co-Production

Lotus Fight Club: Kampnagel Hamburg, PACT Zollverein Essen
Orchidee: Folkwang Tanzstudio

Gefördert durch

Behörde für Kultur und Medien Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Unterstützt durch

Lotus Fight Club: Schwankhalle Bremen, STUDIO Hammer Deich
Orchidee: PACT Zollverein
Performance
  • Fr. 16 | 05 - 20:00 Uhr ★ Premiere
    Essen, PACT Zollverein Tickets
  • Sa. 17 | 05 - 20:00 Uhr Essen, PACT Zollverein Tickets

Sensorische Reize & Content Notes

Sensorische Reize: Stroboskop-Licht und völlige Dunkelheit, laute und plötzliche Peitschengeräusche / Musik Content Note: Gewalt, Diskriminierung, Bestrafung für sexuelle Praktiken.
Jetzt zum Newsletter anmelden